Zeige mir Gefühl


Komposition: Reinhard Fissler

Text: Reinhard Fissler



Da ist die Metro, sie reißt mich in den Schacht.
Leute sitzen und stehen an mir vorbei,
fliegen wie Schatten einsam durch die Nacht.
Hab` meine Braut im Koffer, ne` Klampfe dabei.
Jetzt steigt `ne Kleine ein, ungefähr zwölf Jahr.
Sucht `nen Platz und setzt sich bei mir hin,
berührt meinen Koffer - da ist die Klampfe drin.
Bleibt stumm, doch ihre Augen verraten den Sinn.

Kannst du mir was spielen auf deiner Gitarre,
knack ihn auf diesen Kasten, hol sie raus, die Gitarre,
kannst du mir was spielen, zeige mir Gefühl.

Ich spür, dies Mädchen ist wirklich stumm, sie ist auch taub.
Ist schon verrückt, sie kann nichts hören von Musik.
Wie sie mich anschaut, ungeniert gestikuliert,
das irritiert `ne Dame die sich kuriert im Kurier,
verbarrikadiert, Klatsch und Terror studiert.
Vor lauer Scherben sieht sie das Kind nicht
wenn in der Zeitung tausend sterben,
oder oben auf dem Boulevard,
gibt einer gas bei Rot
und fährt `ne Kleine die nichts hört beinah tot.

Sie flüstert:
Kannst du mir was spielen auf deiner Gitarre,
knack ihn auf diesen Kasten, hol sie raus die Gitarre,
knack auf den Tresor, deinen Safe zur Seele
kannst du mir was spielen, zeige mir Gefühl.

Was da wohl in ihr klingt, tief in der Seele schwingt.
Wer hat dafür schon Zeit, bist du dafür bereit.
Hör wie es klingt, spür wie es schwingt,
wie sie singt - hört wie sie singt,
mit Fantasie, hörst du sie, ihre Sinfonie.

Wer hat dafür schon Zeit, bist du dafür bereit.


Da ist die Metro, sie reißt mich in den Schacht.
Leute sitzen und stehen an mir vorbei,
fliegen wie Schatten einsam durch die Nacht.
Hab` meine Braut im Koffer, ne` Klampfe dabei.
Und die Augen dieses Kindes schreien mich an
Kannst du mir was spielen auf deiner Gitarre,
knack ihn auf diesen Kasten, hol sie raus die Gitarre,
knack auf den Tresor, deinen Safe zur Seele
kannst du mir was spielen, zeige mir Gefühl.